Servus Intralogistics Blog

Das unsichtbare Lager

Geschrieben von Wolfgang Brändle | 16. Mai 2019

Die autonomen Transportroboter von Servus Intralogistics können die Strecken, auf denen sie fahren, gleichzeitig als Lager nutzen und ermöglichen so ihren Kunden das „unsichtbare“ Lager. Der Schweizer Großhändler Hasler in Winterthur sparte sich damit wertvolle Fläche am Boden, die wesentlich sinnvoller genutzt werden konnte.

Ob online bestellt oder vor Ort in einem der fünf Proficenter in der Schweiz gekauft, die Artikel wurden zuvor von einem der 23 Servus Transportroboter in einen dynamischen Zwischenpuffer befördert und anschließend Just-in-Time zur Verpackung gebracht.

Vor fünf Jahren schon fragten sich die Winterthurer, wie die Logistikprozesse flexibler, kostengünstiger und effizienter gestaltet werden könnten. Heute transportiert und puffert das Servus-System 80 Prozent der 35.000 Artikel im Sortiment des Großhändlers. Dabei erstreckt sich das Servus-System über zwei Stockwerke.

 

Pufferlager für Teilaufträge

Die autonomen Transportroboter fahren überkopf auf von der Decke abgehängten Schienen, wodurch die wertvollen Flächen am Boden frei bleiben. Servus übernimmt die Zwischenlagerung von kommissionierten Teilaufträgen.

Ein Lager musste dafür nicht errichtet werden. Servus nutzt seine Fahrstrecke als Lager. Links und rechts entlang der Strecke befinden sich Lagerplätze, die für die dynamische Zwischenpufferung von Teilaufträgen verwendet werden. Erst wenn alle Teilaufträge kommissioniert und im Puffer gesammelt sind, befördert Servus diese nach dem Pull-Prinzip in die Verpackungszone. Mit dem Kommissionieren kann bereits frühzeitig begonnen werden, lange vor Bestellschluss bzw. vor dem Versandtermin, dadurch können die Mitarbeiter kontinuierlich arbeiten, Peaks werden minimiert.

 

Bei Hasler werden über 1000 Stellplätze entlang der Strecke für die Zwischenlagerung von Bestellungen verwendet.

 

Flexibilität des Systems überzeugte

Warum die Wahl auf Servus fiel? „Ausschlaggebend war die große Flexibilität des Systems“, sagt Robert Hinnen, Logistikleiter bei Hasler, mit Blick in die Zukunft: „Wenn wir wachsen, wächst die Anlage von Servus mit. Diese können wir dann ganz einfach und im Vollbetrieb erweitern.“ Möglich ist das, weil Intelligenz und Energie in den Transportrobotern verbaut sind, während die Fahrstrecke aus einfachen Trägerprofilen besteht. So lässt sich die Leistung nach Bedarf anpassen. Benötigt man einen höheren Durchsatz, setzt man ganz einfach zusätzliche ARCs (Autonomous Robotic Carrier) auf die Strecke.

Wenn wir wachsen, wächst die Anlage von Servus mit. Diese können wir dann ganz einfach und im Vollbetrieb erweitern." 

Robert Hinnen, Logistikleiter bei Hasler

 

Lager wächst und bleibt "unsichtbar"

Benötigt man zusätzliche Lagerplätze, können weitere Fahrstrecken mit Lagerplätzen installiert werden, das Lager wächst und bleibt dennoch „unsichtbar“, zumindest was den Bedarf an wertvoller Bodenfläche betrifft. Bodenflächen sollen für produktive Zwecke genutzt und Umlaufbestände auf ein Minimum reduziert werden. Ein Lager soll so klein wie möglich und nur so groß wie nötig sein. Aus der Lean-Sicht ist das beste Lager jenes, das gar nicht existiert. Mit dem Ansatz die Überkopf-Fahrstrecken als Lager zu nutzen, kommt Servus dieser Vision schon sehr nahe. 

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