Amann Girrbach, ein Spezialist für Dentalprotetik, ließ an seinem neuen Standort Lager und Produktion zu einer Einheit verschmelzen. Die Fertigung wird nun direkt aus dem automatischen Kleinteilelager von autonomen Transportrobotern der Firma Servus Intralogistics beliefert.
Ein stetiges Wachstum über mehrere Jahre hinweg und keine Möglichkeit den Firmensitz in Koblach zu erweitern, veranlasste Amann Girrbach dazu, sich auf die Suche nach einem neuen Standort zu machen. Schließlich wurde das Unternehmen in Rankweil im altehrwürdigen Kunert-Areal fündig.
Für die Logistikverantwortlichen von Amann Girrbach hieß dies von Grund auf eine neue Logistikinfrastruktur aufzubauen. Die Anforderungen waren klar: „Sämtliche Fertigungsbereiche sollten an das Lager angebunden sein und unsere Logistik sollte möglichst flexibel und adaptierbar sein“, sagt Logistikleiter Sascha Riedmann.
Lösung mit einem einzigen System
Die Wahl fiel schließlich auf eine Lösung von Servus Intralogistics, ebenfalls aus Vorarlberg. Doch nicht die lokale Nähe gab schlussendlich den Ausschlag, sondern die Einzigartigkeit der autonomen Transportroboter von Servus und die Tatsache, dass diese sämtliche Herausforderungen Amann Girrbachs mit einem einzigen System erfüllen konnten.
Sechs Bereiche miteinander vernetzt
Das Servus System beliefert nun seit Ende 2017 nicht nur die beiden Fertigungsbereiche der Produktgruppen „Zirkon“ und „Sintron“, sondern übernimmt auch die Transporte zwischen Wareneingang, automatischem Kleinteilelager (AKL) sowie Kommissionierung und Warenausgang.
Transport unter die Hallendecke verlagert
Neben dem Vorteil einer systemgeführten Logistik ergeben sich für Amann Girrbach weitere Vorteile gegenüber herkömmlichen Intralogistik-Systemen. Die Transportroboter von Servus fahren nicht wie herkömmliche fahrerlose Transportsysteme am Boden, sondern verwenden für Ihre Wege den bislang ungenutzten Platz unter der Hallendecke. So bleibt die wertvolle Fläche in der Produktion auch für wertschöpfende Zwecke frei.
Prozesssicherheit durch Dezentralität
Ein weiterer Vorteil, der sich bei Amann Girrbach eingestellt hat, ist die hohe Prozesssicherheit. Da das Servus System dezentral organisiert ist und die Transportroboter über Schwarmintelligenz verfügen, konnten die Ausfallszeiten weitestgehend eliminiert werden.
Logistikleiter Sascha Riedmann erklärt:
„Durch die Verlässlichkeit des Servus Systems haben wir in der Materialversorgung keine Stillstände und konnten somit unsere Kommissionier-Prozesse neu organisieren.“
Überhaupt wurden im Vorfeld bei einem gemeinsamen Workshop alle Prozesse durchleuchtet und wenn nötig effizienter gestaltet. Servus liefert nun die Ware nach dem Pull-Prinzip zur richtigen Zeit an den richtigen Ort in der Produktion. „Das Servus System ermöglicht uns jeden Artikel innert kürzester Zeit schnell und zuverlässig an die verschiedensten Ausgabestellen zu transportieren“, sagt Riedmann und denkt dabei an die Umlauf- und Lagerbestände, die dadurch stark reduziert werden konnten.
Effizienz in Logistik und Produktion erhöht
Gerade durch die Just-in-Time Materialbereitstellung hat sich nicht nur die Effizienz in der Logistik erhöht, sondern auch in der Produktion. „Da das Material zeitgerecht und in korrekter Menge angeliefert wird, können sich die Mitarbeiter in der Produktion voll und ganz auf die wertschöpfenden Tätigkeiten konzentrieren“, so Riedmann.
Effizienzsteigerung ist das eine, Qualitätssteigerung das andere: Bei Amann Girrbach sorgt nun ein einziges System sowohl für die Lager- als auch für die Produktionslogistik. Das bedeutet auch nur einen Ansprechpartner für die komplette Intralogistik.
Riedmann dazu: „Das ist zwar ebenfalls ein positiver Effekt, viel wichtiger ist aber, dass sämtliche Daten in Echtzeit verfügbar geworden und wir in der Lage sind, jeden Bestandsartikel in kurzer Zeit zu überprüfen.
Durch die hohe Datenqualität der Bestände seien Inventurprozesse wesentlich vereinfacht worden.
Auch für die Zukunft flexibel
Die derzeitigen 13 Transportroboter im System können 288 Fahrten pro Stunde bewerkstelligen. Für zukünftig benötigte Leistungssteigerungen hat das jedoch keine Relevanz. Denn durch zusätzliche Transportroboter im System kann die Leistung ganz einfach skaliert werden. Ebenso können neue Bereiche einfach während des laufenden Betriebes angebunden werden. Sechs Bereiche hat Amann Girrbach bereits miteinander verbunden. Und bei der erfolgreichen Geschäftsentwicklungen dürften noch Weitere dazukommen. Der Dentalprotetik-Spezialist hat mit der Einführung des Servus Systems also den Grundstein für die vernetzte Fabrik gelegt.
Das Servus System versorgt bei Amann Girrbach zwei unterschiedliche Montagebereiche zur richtigen Zeit mit dem richtigen Material.
Die autonomen Transportroboter fahren platzsparend überkopf und ermöglichen den direkten und schnellen Zugriff auf alle Artikel.
Ein Servus Lager zeichnet sich durch höchste Lagerdichte aus, da nur 9 Millimeter Spielraum zwischen den Lagerplätzen liegt.
Die Wareneingangs-, Warenausgangs- sowie Kommissionierstation sind direkt am AKL platziert, damit kürzeste Wege gewährleistet und damit schnellste Zugriffszeiten auf alle Artikel garantiert sind.
Zur Servus Intralogistics GmbH
Die Servus Intralogistics GmbH entwickelt, produziert und liefert für seine Kunden unterschiedlichster Branchen individuelle Intralogistik-Lösungen aus einer Hand. Servus bietet einen Intralogistik-Baukasten, der es ermöglicht, sämtliche Bereiche im Unternehmen von Wareneingang, Lager (AKL), Produktion, Montage und Kommissionierung bis hin zum Warenausgang mit einem einzigen Logistiksystem miteinander zu verbinden. Kernstück des Servus-Systems sind die weltweit einzigartigen, intelligenten und autonomen Transportroboter ARC (Autonomous Robotic Carrier), die Logistik und Produktion zu einer Einheit verschmelzen lassen.
Zu Amann Girrbach
Als ein Vorreiter in der dentalen CAD/CAM-Technologie zählt Amann Girrbach zu den führenden Innovatoren und bevorzugten Full-Service-Anbietern in der digitalen Dentalprothetik. Mit hoher Entwicklungskompetenz und konsequenter Kundenorientierung kreiert das aufstrebende Vorarlberger Unternehmen ausgereifte Systemlösungen für den Praxis-Alltag von morgen.
Über den Autor
Tobias Hämmerle, Leiter Marketing bei Servus Intralogistics