Wie die Erwin Halder KG den Materialfluss verbessert und Durchlaufszeiten verkürzt
von Tobias Hämmerle
Mithilfe eines neuen Logistiksystems konnte die Firma Erwin Halder KG seinen Materialfluss entscheidend verbessern und die Durchlaufzeiten drastisch verkürzen. Zudem bleibt Halder mit dem neuen System, dessen Herzstück autonom agierende Transportroboter sind, für die Zukunft höchst flexibel.
Das Produktsortiment der Erwin Halder KG in Achstetten-Bronnen umfasst Vorrichtungssysteme, den flexiblen Multi-Schraubstock und konventionelle Spannmittel. Ein Standardsortiment an Normteilen mit über 8.000 Artikeln ab Lager, Handwerkzeuge und Luftfahrtprodukte runden das große Sortiment ab.
Um dieses große Produktspektrum mit fertig zusammengebauten Teilen und Halbfabrikaten, zu verwalten, setzte Halder bisher eine teilautomatisierte Kombination aus Palettenregal und Lagerliften ein. „Mit der kontinuierlichen Steigerung unseres Angebots wurde die Lagerhaltung mit diesem System durch vermehrte Nachschubfahrten zwischen den Palettenregalen und den Lagerliften jedoch zunehmend aufwendiger. Zudem war eine Kapazitätserweiterung unbedingt notwendig, die jedoch mit dem bisherigen System ohne Neubau nur bedingt möglich gewesen wäre“, sagt Betriebsleiter Michael Dunz und ergänzt: „Da war die Entscheidung für ein komplett neues Intralogistiksystem nur logisch.“
Verschmelzung von Logistik und Produktion zu einer Einheit
Die Umstellung auf ein neues Lager- und Materialtransportsystem wollte Halder auch gleich nutzen, um weitere Faktoren zu verbessern: die bestehende Halle sollte besser ausgenutzt und unnötige, nicht wertschöpfende Tätigkeiten, wie etwa Nachschubfahrten und Zwischenlagerungen, eliminiert werden. Auch hier sollte die neue Lagerverwaltung helfen.
Die ideale Lösung fand Erwin Halder in den autonomen Transportrobotern (Autonomous Robotic Carrier, ARC3) von Servus Intralogistics aus Dornbirn (AT). Diese sparen Halder Zeit, indem sie die Ware nun just-in-time nach dem Pull-Prinzip zum Mann bzw. in die Produktion liefern und sie sparen Raum, indem Servus den vorhandenen Platz äußerst effizient nützt. „Bei Halder fahren unsere Transportroboter zwar nicht wie sonst üblich an der Hallendecke überkopf, dennoch konnten wir das Servus-System mit einem verhältnismäßig kleinen Fußabdruck realisieren“, erklärt Christian Beer, Inhaber und Geschäftsführer von Servus Intralogistics. Und das obwohl Servus die Bereiche Wareneingang, Kommissionierung, AKL (Automatisches Kleinteilelager) schnittstellenlos miteinander verbindet und darüber hinaus die Montage direkt beliefert.
Kommissionierung, Montageanbindung, Wareneingang, Warenausgang, AKL und Software aus einer Hand
Im Lieferumfang von Servus enthalten waren sämtliche Arbeitsstationen, wie Kommissionierung, Montageanbindung, Wareneingang und Warenausgang mit den entsprechenden I-Punkten (Human-Machine-Interface), sowie das Automatische Kleinteilelager (AKL) inklusive Lagerverwaltungssoftware. „Dadurch ergibt sich für den Kunden neben der höchsten Lagerdichte, die unsere AKLs besitzen, auch der Vorteil eines möglichen Lagerfüllgrads von über 99 Prozent“, sagt Beer.
Betriebsleiter Dunz bestätigt:
„Wir können mehr Artikel lagern, ohne die vorhandene Hallenkapazität erweitern zu müssen.“
Die autonomen Transportroboter von Servus fahren aus dem Lager raus und beliefern bei Halder die Montage direkt mit dem richtigen Material zur richtigen Zeit.
Das AKL bei Halder verfügt über 4 Gassen und beinhaltet 21.120 Stellplätze. Mit der doppeltiefen Lagerstrategie finden über 40.000 Behälter Platz.
Die 16 Transportroboter transportieren unterschiedliche Behältergrößen
Sämtliche Arbeitsstationen, wie beispielsweise die Kommissionierung sind direkt am AKL platziert um den vorhandenen Platz äußerst effizient zu nutzen.
Just-in-time Materialfluss reduziert Umlaufbestände, Zwischenlager und Wartezeiten
Nach nunmehr zwei Jahren seit Inbetriebnahme kann Betriebsleiter Michael Dunz sagen, dass sich alle Erwartungen zu voller Zufriedenheit erfüllt haben: „Das Transportsystem wurde perfekt auf unsere Anforderungen abgestimmt. So haben wir einen verbesserten Materialfluss und kürzere Durchlaufzeiten. Umlaufbestände, Zwischenlager und Wartezeiten wurden stark reduziert. Die Mitarbeiter erhalten just-in-time an ihren Arbeitsstationen die benötigte Ware. Dabei ist das Servus System so flexibel, dass wir es einfach an beispielsweise größere Auftragseingänge und auch sich ändernde Produktionsabläufe anpassen bzw. erweitern können.“ Halder und Servus haben damit gezeigt, dass sich Automatisierung und Flexibilität nicht grundsätzlich ausschließen müssen.
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Die Servus Intralogistics GmbH
Die Servus Intralogistics GmbH entwickelt, produziert und liefert für seine Kunden unterschiedlichster Branchen individuelle Intralogistik-Lösungen aus einer Hand. Servus hat einen Intralogistik-Baukasten im Einsatz, der es ermöglicht, sämtliche Bereiche im Unternehmen von Wareneingang, Lager (AKL), Produktion, Montage und Kommissionierung bis hin zum Warenausgang mit einem einzigen Logistiksystem miteinander zu verbinden. Kernstück des Servus-Systems sind die weltweit einzigartigen, intelligenten und autonomen Transportroboter ARC (Autonomous Robotic Carrier), die Logistik und Produktion zu einer Einheit verschmelzen lassen.
Wir beraten unsere Kunden produktneutral in der Umsetzung ihrer Lean Logistik.
Über den Autor
Tobias Hämmerle, Leiter Marketing bei Servus Intralogistics